Basam

Syrien

Nach dem Abitur hat Basam in Syrien Rechtswissenschaft studiert, jedoch ohne Abschluss. Später arbeitete er in der Landwirtschaft, half beim Anbau von Weizen und bei der Baumwollernte. Als die Situation im Jahre 2014, nach mittlerweile schon 3 Jahren Bürgerkrieg, sich weiter verschlechterte, beschlossen Basam und seine Familie das Land zu verlassen und versuchten einen Neustart im Nachbarland Libanon, wo Basam eine Arbeit bei einem Energieunternehmen fand. Doch die wirtschaftliche Situation verschlechterte sich auch hier und nach einigen Jahren verließ er den Libanon, flog nach Minsk in Belarus und von dort aus ging es direkt weiter zur Grenze nach Polen. Mit einer Gruppe von 12 Personen übernachtete er in einem Waldgebiet, unmittelbar an einem Grenzfluß. Da es mittlerweile Winter geworden war und die Temperaturen sich unter dem Nullpunkt befanden, war es auf Grund der Kälte kaum auszuhalten und eines Nachts kamen Soldaten und befahlen ihnen durch den Fluß nach Polen zu schwimmen. Wer sich weigerte, in das eiskalte Wasser zu gehen, wurde von den Belarussischen Soldaten einfach hinein geworden. Völlig unterkühlt und erschöpft kamen sie am polnischen Ufer an, doch die polnischen Soldaten zwangen sie mit Waffengewalt, wieder zurückzuschwimmen, wo sie aber gehindert wurden an Land zu gehen und es für sie keine andere Möglichkeit gab, als wieder zur polnischen Seite zu schwimmen. Als die polnischen Grenzsoldaten sahen, dass die Gruppe kurz vor dem Ertrinken war, durften sie an Land gehen. Nach einer Zeit in einem polnischen Auffanglager ging es weiter nach Deutschland, seit 2 Monaten lebt der 41-jährige jetzt in Steinfurt. Er mag diese Stadt, sie ist so ruhig und friedlich, wie er sagt. Sein größter Wunsch ist es, hier eine dauerhafte Bleibe zu finden, Deutsch zu lernen, eine Arbeit zu finden und nicht zuletzt wieder vereint mit seiner Frau und den 4 Kindern zu sein.

Wir bedanken uns bei Thomas Wallmeyer für die Verwendung der Portraits geflüchteter Menschen und ihrer Fluchtgeschichten.