Ahmad Reza

Iran

Ahmad gehört der Glaubensgemeinschaft der Jesiden an, einer kleinen Minderheit im islamischen  Staat Iran, die durch gesetzliche Vorschriften wie etwa dem Heiratsverbot mit Muslimen, im täglichen Leben stark eingeschränkt ist. Hinzu kommt, dass Ahmad sich offen zu seiner Homosexualität bekennt, was im Iran mit der Todesstrafe bestraft wird. Seit der Islamischen Revolution 1978 wurden im Iran bis heute über 4.000 Homosexuelle öffentlich hingerichtet. Ein Grund für den studierten Elektrotechniker das Land zu verlassen und in Deutschland Asyl zu beantragen. Der Weg bis ins beschauliche Borghorst war alles andere als einfach. Zuerst musste das Geld für die Schleuser zusammengespart werden, die einem halfen, die Grenze zur Türkei zu passieren und das Schlauchboot für die gut eine Woche andauernden Überfahrt nach Italien zu organisieren. Da überall viel Schmiergeld gezahlt werden musste, bezahlte Ahmad für die gesamte Flucht umgerechnet 10.000 Euro. Trotzdem ist er froh, endlich in einem sicheren Land angekommen zu sein. Er hofft jetzt, schnell die deutsche Sprache zu erlernen und dann in seinem Beruf als Elektrotechniker wieder arbeiten zu können. Des Weiteren wünscht er sich eine eigene Wohnung oder zumindest ein eigenes Zimmer, da er jetzt noch mit 7 weiteren Asylbewerbern in einem Raum hier in Borghorst untergebracht ist.

Wir bedanken uns bei Thomas Wallmeyer für die Verwendung der Portraits geflüchteter Menschen und ihrer Fluchtgeschichten.